Nach dem verheerenden Brand in der Lübecker Schützenstraße am 29.05. diesen Jahres bei dem bisher ein Toter geborgen und eine Frau durch einen Fenstersprung schwer verletzt wurde, ist es am Mittwochmorgen (11.06.2025) erneut zu einer Durchsuchung der Brandhauses gekommen. Dabei bekam die Polizeidirektion Lübeck Unterstützung einer Spezialeinheit der Bundespolizei aus Ratzeburg. Dabei handelt es sich um eine TMHT-Einheit (Taktisch-technische Einheit in Höhen und Tiefen) Die Spezialisten sind auf Bergungen aus großer Höhe wie aus Tiefen wie Höhlen und Schächten spezialisiert. Die Ratzeburger Einheit ist ein von 5 über das Bundesgebiet verteilten. 15 Einsatzkräfte machten sich ab etwa 08.30 Uhr daran, zum Teil gut gesichert die Dächer der Nebenhäuser zu begehen und sich ein Bild von der Brandstelle zu verschaffen. Kurz darauf konnte beobachtet werden, wie 3 in Klettergeschirr und weißem Schutzanzug ausgestattete Polizisten mit Hilfe des mitgebrachten Kran immer wieder durch Fenster oder eine Einstiegsluke im Dach im Inneren des Brandhauses verschwanden. Gegen 10.00 Uhr war auf dem Dach zu beobachten, wie Polizisten Fotos auf einem Handy auszuwerten schienen. Kurz danach dann die Bestätigung vor Ort. Auch ein zweiter Leichnam wurde durch den Einsatz der Polizeikräfte aufgefunden und im Anschluss mittels einer Bergungstrage geborgen. Dieser wurde beschlagnahmt und zur Klärung der Identität und der Todesursache in die Lübecker Rechtsmedizin verbracht.
Der Leitende Ermittler der Mordkommission Lübeck (K1) Christian Scholz erklärt am Vormittag die Beharrlichkeit bei der Suche nach weiteren Opfern: „Aufgrund des Notrufes und den daraus gewonnenen Informationen sind wir zu jeder Zeit von einer noch vermissten Person ausgegangen. Wir haben uns den Notruf immer und immer wieder angehört. Wir wollten heute mit Hilfe der Spezialeinheit Sicherheit gewinnen“.
Um diese Aktion durchführen zu können, haben vor einigen Tagen Einheiten des THW abstützende und sichernde Maßnahmen vorgenommen um die Ermittler und Einsatzkräfte von Mordkommission und der Bundespolizei keinen unnötigen Gefahren auszusetzen.
Mit dem Fund des zweiten Leichnam seien die polizeilichen Maßnahmen vor Ort nun abgeschlossen. Die Ermittlungen zur Brandursache gingen allerdings unvermindert weiter, bestätigt Scholz. Ermittelt würde aufgrund des Verdachts der Brandstiftung mit Todesfolge. Dafür würden unzählige Hinweise, Informationen und Spuren ausgewertet. Die Spurensuche selbst habe sich allerdings schwierig gestaltet, wie der Ermittler zu verstehen gibt. In der Zwischenzeit sei diese abgeschlossen und auch ein Gutachter vor Ort gewesen.