Tierrettung mit Herz und Ausdauer

Kaninchen stürzt in Güllegrube

Barnitz

Eigentlich sollte die Freiwillige Feuerwehr Benstaben ja nur den Brandschutz für ihre Kameraden der Gemeinde Barnitz während des Oktoberfestes sicherstellen. Um 18.56 Uhr lösten tatsächlich die Melder aus. Einsatzanlass war allerdings kein Feuer, sondern ein Kaninchen, welches 4 Meter tief in eine Güllegrube gefallen war. Zuvor wurde es von der hofeigenen Katze angegriffen und wollte, nachdem es sich befreien konnte, flüchten.

Mit 8 Kameraden rückte die Benstakener Feuerwehr ins dreieinhalb Kilometer entfernte Barnitz aus. Ganz so einfach war die Aufgabe nicht. Die sich auf dem Hof befindliche, gut mit Bauzäunen gesicherte Güllegrube erwies sich als echte Herausforderung. Neben dem, dass das kleine Kaninchen in der rieseigenen Grube kaum zu sehen war, rannte dieses bei jedem Annäherungsversuch munter an der Umrandung entlang. In gemeinsamer Beratung entschied man sich schlussendlich dafür, zwei Kameraden unter Atemschutz und Wathose in die Güllegrube hinabsteigen zu lassen. Der findige Einfall eines der anwesenden Feuerwehrmänner brachte schlussendlich auch noch ein Strahlrohr ins Spiel. Mit gezieltem Wasserstrahl wurde das, nach stundenlangem Verharren in der Grube schon deutlich geschwächte, Kaninchen in eine Richtung an der Umrandung entlang getrieben. Am unteren Ende einer in der Grube stehenden Leiter wartete ein weiterer Kamerad mit einem großen Käscher auf den Mümmelmann. Tatsächlich, nach einer gefühlten Ewigkeit lief das Kaninchen genau in den Käscher und konnte von den sichtlich erleichterten Feuerwehrmännern in Empfang genommen werden. Pudelnass und durch und durch mit Gülle besudelt, brachte die Besitzerin des Hofes und zufällig auch Tierärztin, das geschundene Jungkaninchen in die Lübecker Tierklinik.

Ob die Katze nun mit Repräsalien zu rechnen hat, konnte am Abend nicht mehr geklärt werden. Die Kameraden der Benstakener Feuerwehr haben auf jeden Fall bewiesen, dass ihnen jedes Lebewesen wichtig ist und keine Idee zu fern, Leben zu retten. Erst gegen 21:45 Uhr konnten sie ihren Einsatz beenden und wurden im Anschluss von den Kameraden der eigentlich zuständigen Wehr aus Barnitz mit ordentlichem Applaus auf dem Oktoberfest begrüsst.

 

Video unter: youtu.be/EUcQ39uCnSM