Mit Booten und Drohnen am Elbe-Lübeck-Kanal
Berkenthin
Zu einem etwas außergewöhnlichen Einsatz mussten die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Berkenthin, Rondeshagen und Ratzeburg am Sonntagabend gegen 18.00 Uhr ausrücken. Etwa eineinhalb Stunden konnten Anwohner und Spaziergänger entlang des Elbe-Lübeck-Kanal sechs Fahrzeuge, zwei Boote und Drohnen beobachten , welche offenbar damit beschäftigt waren die Wasserstraße von der Schleuse aus in Richtung Behlendorf abzusuchen. Selbst der Wanderwerg entlang des Kanals wurde in dieser Zeit zwischen der Schleuse und der Fußgängerbrücke in Höhe der Kirche gesperrt. Zahlreiche Interessierte verfolgten das Treiben der Einsatzkräfte und beobachteten, wie immer wieder, die zum Teil sogar mit einem Taucher besetzten Boote, sich an dem kleinen Anleger neben der Brücke Instruktionen oder Hilfsmittel wie eine Wärmebildkamera abholten, bevor sie mit hoher Geschwindigkeit wieder in Richtung Behlendorf fuhren. Über den Köpfen schwirrten zwei Drohnen über das Gewässer.
Die Erklärung für dieses Szenario konnte man nach über einer Stunde Einsatzzeit einer regen Unterhaltung zwischen einer Bootsbesatzung und Beobachtern auf der Fußgängerbrücke entnehmen. Von Hundebesitzern der Umgebung und einem Golden Retriever war dort die Rede. Und tatsächlich – der Einsatzanlass, so bestätigt Einsatzleiter Sascha Papalia von der Berkenthiner Feuerwehr, fand sich in einem Notruf beunruhigter Spaziergänger. Diese hatten einen vermeintlich geschwächten Hund im Elbe-Lübeck-Kanal schwimmen sehen, der es nach Wahrnehmung der Anrufer nicht ans rettende Ufer schaffte. Umgehend alarmierte die Integrierte Leitstelle Süd in Bad Oldesloe die Helfer der Feuerwehren Berkenthin und Ratzeburg mit ihrem Boot an den Elbe-Lübeck-Kanal um dem hilflosen Tier zu Hilfe zu eilen. Nachdem eine erste Erkundung keinen Erfolg brachte, wurde auch die Nachbarwehr aus Rondeshagen mit einem weiteren Boot und einer Wärmebildkamera nachalarmiert.
Durch das Gespräch mit den Anwohnern auf der Brücke wurden die Einsatzkräfte auf eine Hundebesitzerin aus dem Kirchenweg aufmerksam gemacht. Umgehend machte sich ein Helfer der Feuerwehr mit Blaulicht auf den Weg zu der angegebenen Adresse. Mit großer Erleichterung lauschten wenige Minuten später die Kameraden der Feuerwehr einem Funkspruch aus dem Kirchenweg. Darin hieß es: „ich stehe hier neben einem weißen Retriever und der ist ordentlich nass“ Die Anweisung zur Rückkehr beider Boote wurde offenbar mit großer Erleichterung aufgenommen. Noch auf der Anfahrt zum Anleger war den Einsatzkräften die Freude über den glücklichen Ausgang anzumerken.
Der Einsatz auslösende Hund ist übrigens ein 9-jähriger Golden Retriever und hört auf den Namen Charlie. Seine Besitzerin mochte die Aufregung erst gar nicht verstehen. „Das macht er jeden Tag und noch nie musste deshalb die Feuerwehr kommen“, sagt sie in einem kurzen Gespräch. „ Ich habe die Sirenen gehört und habe schon gedacht da sei was Schlimmes passiert. Das es um meinen Charlie geht, habe ich erst mitbekommen als die Feuerwehr vor mir stand.“ Neben der ganzen Aufregung findet sie das Wissen darum, dass auch wegen eines Hundes eine solch ausführliche Hilfsaktion gestartet wurde sehr beruhigend. Dem stimmten auch die Nachbarn bei. Und wie zur Bestätigung schüttelte sich Charlie erst einmal Wasser und Schmutz seines kleinen Ausfluges vom Fell.