Am Samstagvormittag kam es bei Rieps (Landkreis Nordwestmecklenburg) zu einem schweren Verkehrsunfall. Um 11.37 Uhr kollidierte der 25-jährige Fahrer eines Paketdienstes mit dem Fahrzeug einer 59-jährigen Frau, die lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Die Unfallursache: ein gefährliches Überholmanöver trotz klarer Verkehrsregeln.
Ersten Informationen der Polizei zufolge war der Fahrer des Paketdienstes auf der Landstraße L01 in Richtung Ratzeburg unterwegs. Obwohl auf dem Streckenabschnitt sowohl ein Überholverbot als auch eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h gelten, setzte er zu einem Überholvorgang an. Im Überholvorgang übersah der junge Mann, dass eine 59-jährige Fahrerin eines Fiat 500 gerade im Begriff war, nach links in eine Kreuzung abzubiegen. Ohne zu bremsen, prallte der Transporter mit voller Wucht in das Heck des Fiats. Durch die enorme Aufprallenergie wurde der Kleinwagen über die Kreuzung hinweg katapultiert und kam erst am Rand eines Feldes zum Stehen. Der Transporter selbst wurde erst rund 60 Meter nach dem Zusammenstoß zum Stillstand gebracht. Die Wucht des Aufpralls war unübersehbar: Eine mehr als 50 Meter lange Spur zog sich über die Landstraße, Zeugnis des folgenschweren Unfalls. Nach dem Notruf waren innerhalb weniger Minuten die ersten Einsatzkräfte am Unfallort. Zahlreiche Ersthelfer kümmerten sich bis dahin um die beiden Unfallbeteiligten. Zwei Rettungswagen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg sowie ein Notarzt aus Nordwestmecklenburg wurden zur Unfallstelle beordert. Zusätzlich alarmierte die Leitstelle die Freiwillige Feuerwehr Rieps, die bei der Absicherung und Versorgung unterstützte.
Angesichts der Schwere der Verletzungen der 59-jährigen Frau landete wenig später der Rettungshubschrauber Christoph Hansa aus Hamburg direkt an der Unfallstelle. Nach intensiver medizinischer Erstversorgung wurde die lebensgefährlich verletzte Fahrerin unter Begleitung des Notarztes mit dem Rettungswagen in eine Lübecker Klinik transportiert. Der Fahrer des Paketdienstes blieb unverletzt. Vor Ort wurde der 25-Jährige einem Alkohol- und Drogentest unterzogen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde ein Gutachter hinzugezogen, der nun den genauen Unfallhergang und die Geschwindigkeit der Fahrzeuge rekonstruiieren soll.
Die beiden am Unfall beteiligten Fahrzeuge wurden schwer beschädigt und mussten von Abschleppunternehmen geborgen werden. Während der umfangreichen Rettungs- und Bergungsarbeiten blieb die L01 an der Unfallstelle bis etwa 16.00 Uhr komplett gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr großräumig um.