Schwangere in Fahrzeug eingeklemmt - Stundenlange Sperrung
Reinbek / A24
Schwerer Verkehrsunfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der A24 kurz hinter der Anschlussstelle Reinbek. Als gegen 23.20 Uhr der Notruf von der A24 bei der Rettungsleitstelle einging, alarmierte diese umgehend die Freiwillige Feuerwehr Glinde sowie zwei Rettungswagen und einen Notarzt zur Einsatzstelle. Im Notruf war von einer Kollision eines PKW mit einem LKW die Rede. Zwei verletzte Personen wurden gemeldet, von denen mindestens eine eingeklemmt sein sollte. Insgesamt seien im Pkw 3 Fahrzeuginsassen gewesen. Schon nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte korrigierten diese die Zahl der Betroffenen auf 7 Personen nach oben und sorgten für die Nachalarmierung mehrerer Rettungswagen sowie eines zweiten Notarztes. Auch der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes wurde umgehend zur Einsatzstelle auf die A24 geschickt. Was war passiert? Ersten Informationen der Polizei zufolge, war der Fahrer eines Taxis mit 5 Fahrgästen auf dem Weg Richtung Hamburg. Dabei befuhr er die rechte Fahrspur. Die Fahrgäste saßen auf den beiden Sitzreihen hinter dem Fahrer. Kurz hinter der Anschlussstelle Reinbek näherte sich von hinten eine Sattelzugmaschine aus dem Kreis Pinneberg dem Taxi. Aus bisher ungeklärter Ursache fuhr der LKW-Fahrer in das Heck des Taxis. Die Wucht des Aufpralls war dabei derart groß, dass die beiden Personen auf den hinteren Sitzen eingeklemmt wurden. Unter den beiden Personen befand sich eine, im fünften Monat schwangere Frau. Der Fahrer des Taxis konnte sein schwer beschädigtes Fahrzeug erst etwa 100 Meter später auf den Standstreifen lenken und zum Stehen bringen. Während die 3 weiteren Fahrgäste und der Taxifahrer das Fahrzeug eigenständig verlassen konnten, mussten die beiden Personen auf den hinteren Sitzen von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Die dramatischen Minuten der Befreiung beschreibt Glindes Wehführer Michael Weidemann im Interview: „Beide Personen waren stark eingeklemmt. Wir mussten die Heckklappe entfernen und mit Schere und Spreizer freischneiden. Mit Hilfe der Seilwinde mussten die hinteren Sitze aus dem Wagen gezogen werden, um die Personen in ständiger Absprache mit den Notärzten aus dem Fahrzeug zu bekommen. Nach etwa einer Stunde konnten nacheinander Beide an den Rettungsdienst übergeben werden. Nach der Erstversorgung wurden diese im Anschluss in Begleitung der Notärzte mit schweren Verletzungen in naheliegende Kliniken gefahren. Zuvor war schon eine dritte Person aus dem Fahrzeug mit mittelschweren Verletzungen in eine Klinik gebracht worden. Wie die Polizei vor Ort mitteilte, konnte bei einer der Schwerverletzten Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden.
Sowohl der Taxifahrer wie auch zwei seiner Fahrgäste wurden durch den Rettungsdienst gesichtet, konnten danach aber wieder entlassen werden. Die beiden Fahrgäste wurden noch während des laufenden Einsatzes von einem Ersatztaxi aufgenommen und zu ihrem Zielort gebracht. Am Ende des Einsatzes klagte der Taxifahrer zunehmend über Unwohlsein und wurde schließlich mit einem nachalarmierten Rettungswagen zur weiteren Abklärung in eine Klinik gefahren. Der Fahrer des LKW wurde ebenfalls leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde durch die Staatsanwaltschaft die Herbeiziehung eines Gutachters angeordnet. Dieser soll nun den Unfallhergang rekonstruieren.
Ein Augenzeuge des Unfalls aus dem Kreis Mansfeld-Südharz berichtete vor Ort darüber, dass der Taxifahrer mit relativ geringer Geschwindigkeit auf der Autobahn unterwegs gewesen sein soll. „Ich schätze die Geschwindigkeit des Taxis auf maximal 60-70 km/h ein. Ich hatte gerade den Lkw mit knapp 100 km/h überholt als es auch schon knallte, als ich gerade mal an dem Taxi vorbei war“, erzählt er sichtlich geschockt von dem zuvor Erlebten. Die Polizei wollte sich zu diesem Sachverhalt noch nicht äußern, lässt aber wissen, dass die Folgen des Auffahrens des LKW ohne Hänger, doch einen gewissen Geschwindigkeitsunterschied vermuten lässt.
LKW und Taxi mussten von einem Abschleppunternehmer geborgen werden. Die A24 war aufgrund des Unfalls und der gutachterlichen Tätigkeit über 4 Stunden voll gesperrt. Der Verkehr wurde über die Abfahrt Reinbek umgeleitet.