Schwerer Unfall auf der A20

Fahrzeug landet unter Autobahnbrücke

Groß Sarau

Skuriler Unfall auf der A 20 am Sonntagabend. Gegen 17.45 Uhr wurde über den Notruf ein schwerer Unfall kurz hinter der Anschlussstelle Groß Sarau in Fahrtrichtung Lübeck gemeldet. Aufgrund des Meldebildes des Notrufes, in dem eine eingeklemmte Person gemeldet wurde, schickte die Integrierte Leitstelle Süd in Bad Oldesloe neben zwei Rettungswagen und Notarzt, die beiden Freiwilligen Feuerwehren Groß Sarau und Groß Grönau auf die Autobahn. Was die Einsatzkräfte vor Ort erwartete, ist sicher nicht als alltäglich zu bezeichnen. Einsatzleiter Axel Striepling bringt es mit einem Satz auf den Punkt: „Wäre nicht schon die Polizei mit Blaulicht vor Ort gewesen, wären wir sicher an der Einsatzstelle vorbeigefahren“. Für den Beobachter war tatsächlich außer den Blaulichtfahrzeugen nicht viel zu sehen. Das war passiert: Gemäß ersten Informationen der Polizei befuhr eine 62-jährige Verkehrsteilnehmerin aus Bayern die A20 in Richtung Lübeck. Kurz nach der Anschlussstelle Groß Sarau sei sie aus bisher unbekannter Ursache mit ihrem Fahrzeug auf die aufsteigende Schutzplanke geraten. Hierdurch sei sie mit ihrem Fahrzeug, nachdem sie einige Meter Leitplanke beschädigt hatte, immer weiter in Richtung Wildschutzzaun geraten und schließlich mit dem Tor an der dort befindlichen Brücke kollidiert. Im weiteren Verlauf geriet die Fahrerin in die im Höhenunterschied etwa 4-5 Meter abschüssige Böschung, überschlug sich und blieb schlussendlich auf der Fahrerseite in einem, unter der Brücke verlaufenden, wasserführenden Graben liegen. Dabei wurde die 62-Jährige nach Angaben der Polizei verletzt und konnte sich nicht aus ihrem Fahrzeug befreien. In enger Absprache mit der Notärztin entfernten die Einsatzkräfte der Feuerwehr mit hydraulischem Gerät das Dach des Suzuki Splash um eine schonende Rettung der Verunfallten zu gewährleisten. Nachdem diese aus dem Fahrzeug befreit war, wurde sie von den Helfer in einer Schaufeltrage über die Brückentreppe zurück auf Fahrbahniveau gebracht. Nach der Erstversorgung durch die Notärztin wurde sie, in Begleitung dieser, mit Sonderrechten in eine Lübecker Klinik gefahren. Über die Schwere der Verletzungen konnte am Abend noch keine Auskunft gegeben werden.

Wieso die Fahrerin aus dem bayrischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen von der Fahrbahn abgekommen ist, blieb am Abend unbeantwortet und muss nun von der Polizei geklärt werden. Einig waren sich vor Ort jedoch sämtliche Einsatzkräfte über das „Glück im Unglück“ der Bayerin. Sowohl Feuerwehr wie Polizei betonten den glücklichen Umstand des Unfallzeitpunktes. Wäre dieser in der Nacht und in Dunkelheit passiert, wäre die Chance nach dem Unfall unentdeckt geblieben zu sein an dieser Stelle extrem hoch, so die Überzeugung der Einsatzkräfte.

Das völlig zerstörte Fahrzeug wurde noch am Abend von einem Abschleppdienst mit einem Kran geborgen. Die A20 wurde während des Einsatzes und der Bergung des Fahrzeuges auf eine Spur verengt. Dadurch staute sich der Verkehr bis weit hinter die Anschlussstelle Groß Sarau zurück.