Polizeieinsatz am Bahnhof Ratzeburg: Hunde-Angriff löst Großeinsatz aus

Dramatischer Vorfall am Bahnhofsvorplatz – Zwei Polizeibeamte und Hundehalter verletzt, Polizei erschießt Hund

Ratzeburg

Ein harmloser Sommerabend am Ratzeburger Bahnhof wurde am Montag gegen 20.50 Uhr von einem dramatischen Zwischenfall überschattet: Nach ersten Informationen der Polizei ging ein Notruf ein, der einen Angriff eines Hundes auf eine Personengruppe auf dem Bahnhofsvorplatz meldete. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich daraus ein Großeinsatz mit schwerwiegenden Folgen.

Nach dem Eintreffen der Polizei versuchte der 46-jährige Hundehalter, der nach Informationen der Polizei nicht aus Ratzeburg stammt,  mit seinem Hund um das Bahnhofsgebäude zu flüchten.

Die Polizeibeamten nahmen die Verfolgung auf und forderten den Mann mehrfach auf, stehen zu bleiben. Als die Beamten auf den Bahnsteig einbogen, ließ dieser den Rottweiler auf die Beamten los. Laut Augenzeugen sprang der Hund die Polizisten an, woraufhin diese Pfefferspray einsetzten. In der Folge gab ein Beamter zwei Schüsse auf den Hund ab. Der erste Schuss verfehlte sein Ziel und traf eine Scheibe eines Wartehäuschens auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig, während der zweite Schuss den Rottweiler tödlich traf. Glücklicherweise befanden sich zum Zeitpunkt des Schusses keine Personen auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig.

Der Hundehalter leistete Widerstand und wurde vor Ort festgenommen. Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu. Auch zwei Polizeibeamte wurden durch den Einsatz von Pfefferspray leicht verletzt. Aufgrund der tragischen Entwicklung wurden gegen 21.20 Uhr auf Anforderung der Polizei drei Rettungswagen, ein Notarzt und der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes nach Ratzeburg geschickt. Nach der Erstversorgung durch einen Notarzt konnten die Beamten vor Ort wieder entlassen werden. Der Hundehalter wurde in Handschellen in einen Rettungswagen gebracht und nach der Erstversorgung in direkter Begleitung von zwei Polizeibeamten in eine Lübecker Klinik transportiert.

Während der Versorgung der beiden Polizeibeamten und des Hundehalter begannen weitere Polizeibeamte mit der Befragung von Augenzeugen und Anwohnern. Teile des Bahnsteigs wurden für die Ermittlungen gesperrt, der Zugverkehr musste jedoch laut Polizei nicht eingestellt werden.

Der Vorfall hat bei zahlreichen Zeugen einen schweren Eindruck hinterlassen. Nach Zeugenaussagen hatte der Hundehalter zwar einen Maulkorb für den großen Hund dabei, dieser trug diesen allerdings offenbar nicht. Später lagen Leine und Maulkorb auf dem Bahnsteig. Die Polizei ermittelt nun die genauen die genauen Hintergründe des Einsatzes.