Munitionsfund in Ratzeburg

Feuerwehreinsatz ruft Kampfmittelräumdienst auf den Plan

Ratzeburg

Um 09:45 Uhr wurde die Feuerwehr wegen eines Brandes an einer Pelletheizung in die Bismarckstraße gerufen. Dieser Brand konnte schnell gelöscht werden. Eine dramatische Entwickung nahm der Einsatz nach einer Brandnachschau gegen 11:30 Uhr. Die Helfer der Feuerwehr fanden im Keller des Hauses Munition, Granathülsen und Handgranaten aus dem zweiten Weltkrieg. Umgehend wurden die Wehren Ratzeburg, Bäk und Ziethen wieder zur Einsatzstelle beordert. Die Polizei sperrte aufgrund des vermeintlich explosiven Fundes die Bismarck- und Jägerstraße für den Verkehr. Die angrenzenden Wohngebäude wurden evakuiert. Etwa 25 Bewohner wurden in einem Bus durch Helfer der SEG und Feuerwehr an den Sedanwiesen betreut.

Nach Aussage des 69-jährigen Besitzers des Kellers sollte die gesamte aufgefundene "Munition" nicht "scharf" sein. Um dies zu prüfen verständigten die Beamten den Kampfmittelräumdienst aus Großnordsee. Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes trafen gegen 13.30 Uhr ein. Die Überprüfung ergab, dass es sich tatsächlich zum größten Teil um leere Hülsen und somit Dekoration handelte. Bei einer Handgranate sowie einigen wenige Patronenhülsen konnte vor Ort jedoch keine eindeutige Aussage getroffen werden. Die besagte Munition wurde seitens des Kampfmittelräumdienstes sichergestellt und an geeigneter Örtlichkeit untersucht.

Gegen 14:45 Uhr konnte der Einsatz beendet werden und die Anwohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der "Sammler" der gefundenen Weltkriegsartifakte wurde zur weiteren Befragung zur Polizeidienststelle mitgenommen. Inwieweit seine Sammelwut ein rechtliches Nachspiel haben wird, hängt vom Ergebnis der Untersuchung der beschlagnahmten Munitionsteile ab. Falls diese funktionsfähig sein sollten oder wieder gebrauchsfertig gemacht werden könnten, muss er wohl mit einer Strafanzeige rechnen.