Löschzug Gefahrgut der Freiwilligen Feuerwehr musste anrücken
Bad Oldesloe
Beamte des Landeskriminalamts (LKA) haben am Mittwochmorgen eine Wohnung in der Bad Oldesloer Hagenstraße durchsucht. Der 27-Jährige Wohnungsinhaber steht unter dringendem Verdacht, in größeren Mengen Falschgeld in Umlauf gebracht zu haben.
Bevor die Beamtinnen und Beamten jedoch dem eigentlichen Zweck ihres Einsatzes nachkommen konnten, musste zunächst eine potenzielle Gefahr abgewehrt werden. Nachdem der Bewohner der Wohnung freiwillig die Tür geöffnet hatte, bemerkten die Polizisten sofort den Geruch brennbarer Stoffe, der aus den Räumen waberte. Deshalb wurde gegen 7 Uhr morgens zunächst der Löschzug Gefahrgut der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe in die Hagenstraße gerufen, um mögliche Gefahren in der Wohnung zu beseitigen.
In voller Schutzmontur betraten die Einsatzkräfte anschließend die Wohnung, wo sie tatsächlich mehrere Behälter mit Benzin und Brennspiritus sowie Gaskartuschen vorfanden, sagte Carola Jeschke, Sprecherin des LKA in Kiel. Teile der Flüssigkeiten seien in der Wohnung bereits verschüttet gewesen. Was der Verdächtige damit vorhatte, ob er womöglich etwaige Beweismittel damit verbrennen wollte, ist gegenwärtig noch unklar. Die Feuerwehrleute sicherten Benzin und Brennspiritus in Spezialbehältern und brachten diese mitsamt Gasflasche ins Freie.
Nachdem die Gefahr gebannt war, konnten die LKA-Beamten dem eigentlichen Zweck ihres morgendlichen Besuchs nachkommen. LKA-Sprecherin Jeschke zufolge sei der 27 Jahre alte Verdächtige in den Fokus der Ermittler geraten, weil er Pizzabestellungen an seiner Haustür mit Falschgeld bezahlt haben soll. Nach Auswertung von Telefondaten kamen die Kriminalbeamten dem mutmaßlichen Betrüger schnell auf die Spur, konnten auch seine Anschrift feststellen. Vor Gericht wurde anschließend ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt, der dann am Mittwochmorgen vollstreckt werden konnte.
„Bei der Durchsuchung haben die Ermittler neben mehreren Gegenständen auch eine größere Summe Falschgeld beschlagnahmt“, teilte die Pressesprecherin des LKA mit. Hierbei handele es sich, wie sich nach der Zählung der Scheine bestätigt habe, um eine Summe in Höhe von 85 000 Euro in Blüten. Nach LKA-Angaben stellte der Oldesloer das Falschgeld anscheinend selbst her. Ob der Mann das falsche Geld selbst verbrauchen oder im Internet gegen echtes Geld verkaufen wollte, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Der 27-Jährige Oldesloer wurde vor Ort vorläufig festgenommen. Die Lieferdienste in Bad Oldesloe dürften von dieser Nachricht wohl erleichtert sein.
