Großeinsatz in Aumühle

Wohn- und Werkstattgebäude durch Feuer zerstört

Aumühle

Als gegen 12:20 Uhr der Fahrer eines Paketdienstes die Feuerwehr über Notruf informierte, das es in der Aumühler Bergstraße eine starke Rauchentwicklung an einem kombinierten Wohn- und Werstattgebäude auf Höhe des Bauhofes gibt, konnte wohl noch niemand ahnen welches Ausmaß dieser Einsatz mit sich bringen sollte. Am Ende sollten über 150 Einsatzkräfte vor Ort gewesen sein. Auf der Anfahrt war schon eine Hohe Rauchsäule über dem Haus neben der Feuerwache zu erkennen. Aufgrund dessen, dass niemand sagen konnte ob sich noch Personen in einer der 4 Wohnungen befindet hatte die Leitstelle gleich unter dem Stichwort „Menschenleben in Gefahr“ Alarm ausgelöst. So rasten neben der alarmierten Feuerwehr auch zwei Rettungswagen und ein Notarzt zur Einsatzstelle. Vor Ort konnte nach einer ersten Erkundung glücklicherweise aber schnell Entwarnung gegeben werden. Alle Personen hatten das Haus verlassen. Schon nach wenigen Minuten stand ebenso fest, dass die Kräfte für diesen Brand nicht ausreichen. Folgerichtig ließ der Einsatzleiter das Alarmstichwort auf Feuer 2 erhöhen um so neben einer zweiten Drehleiter auch genügend Atemschutzträger an die Einsatzstelle zu bekommen.

Von den beiden Drehleitern, wie durch Angriffstrupps aus verschiedenen Richtungen wurde auch von Nachbargrundstücken aus die Brandbekämpfung aufgenommen. Hierbei galt es im Besonderen zu verhindern, dass die Flammen auf die sehr nahe stehenden Nachbargebäude übergriffen, wie Presseprecher Thomas Grimm erläutert. „Hier waren zum Teil schon Brandspuren zu sehen, wir konnten aber bisher alle Gebäude erfolgreich schützen“ berichtet Grimm. Noch während des Interviews wird es auf einmal hektisch! „Rückzug, Rückzug! Rückzug für alle!“ brüllt es auf einmal über die Einsatzstelle. Der Grund: Gasaustritt im Gebäude! Messgeräte hatten angeschlagen. In Windeseile ziehen sich alle Helfer von der Brandstelle zurück! Ewig scheinende Minuten können die Männer und Frauen der Feuerwehr nur hilflos zusehen wie der Qualm über der Einsatzstelle dichter und dichter wird. Dann die erlösende Nachricht. Eine Nachmessung hat ergeben, dass für die Einsatzkräfte keine Gefahr besteht. „Da wird wohl irgendeine Gaskartusche abgeblasen haben“ kommentiert Grimm sichtlich erleichtert. Später wird bekannt werden, dass tatsächlich der Gasanschluss des Hauses gebrannt hat. Mitarbeiter des Gasversorgers haben daraufhin das Gebäude von der Versorgung abgeklemmt. Umgehend werden die Löscharbeiten wieder aufgenommen. Aufgrund des Gasalarms rückt auch der Löschzug Gefahrgut an der Einsatzstelle an. Währenddessen beginnen erste Trupps damit das Dach des Gebäudes zu öffnen. „Das macht uns doch ganz schöne Schwierigkeiten. Teile der Dachverkleidung sind aus Blech. Dadurch ist es schwierig an die Brandnester ranzukommen,“ erklärt Grimm weiter. „Das der Brandort so eingekesselt ist von Feuerwache, Bauhof und Wasserwerk macht es der Feuerwehr auch etwas schwierig“, ergänzt er. Aus diesem Grunde erscheint auch schon recht früh das THW am Ort des Geschehens. Ein Fachberater unterstützt die Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten und wird entscheiden ob und wo das Gebäude eventuell eingerissen werden muss um an alle Brandnester zu gelangen. Nach fortgeschrittener Löschdauer bestätigt sich genau das. Das THW Hamburg wird mit einem Bagger an die Einsatzstelle beordert. Es soll den Einsatzkräften einen Zugang zu allen Brandnestern ebnen. Ebenso wird das THW Mölln nach Aumühle gerufen. Diese wiederum werden mit den Einsatz einer Umweltpumpe beauftragt. In einem Regenrückhaltebecken hat sich offenbar ein Schmierfilm aus einem Öl-/Löschwassergemisch gebildet, wie von der Feuerwehr zu erfahren war.

Wie lange die Löscharbeiten noch andauern, lässt sich am späten Nachmittag noch nicht sagen. „Sicher werden die Kräfte noch bis in die Nacht mit den Löscharbeiten beschäftigt sein“, ist von einem Sprecher der Feuerwehr zu erfahren. Bis 17:30 Uhr zumindest wurde noch kein „Feuer aus“ gemeldet. Zur Versorgung der Einsatzkräfte ist das DLRG aus Lauenburg angefordert worden diese haben sich an der Ecke Bismarckallee / Bergstraße mit einem Versorgungsstand eingerichtet.

Weshalb das Feuer ausgebrochen ist, konnte auch am Nachmittag nicht gesagt werden. Bestätigt werden konnte nur, dass es offenbar in einer Lagerhalle mit Elektroteilen entstanden ist. Die Kriminalpolizei Reinbek hat die Ermittlungen zur Brandursache und der Schadenshöhe aufgenommen.

Im Einsatz waren die Feuerwehren Aumühle, Wohltorf, Geesthacht, Dassendorf, Kröppelshagen Wentorf bei Hamburg, Reinbek und Kuddewörde. Sie wurden unterstützt durch die Technische Einsatzleitung (TEL) des Kreises.

 

Video: youtu.be/mJ7QkiN3j7k