Feuer in Stubben

Bewohner schleppt sich schwer verletzt zu Nachbarn

Stubben

Kaum vorstellbar welches Drama sich in der kleinen Gemeinde Stubben am Freitagabend abgespielt hat. Als gegen 18.40 Uhr die Sirenen in der Gemeinde ertönten, war zuvor ein verzweifelter Notruf einer älteren Dame aus dem Ort eingegangen. In diesem berichtete die Frau, dass im Schmachthagener Weg ein Wohnhaus in Flammen steht. Umgehend löst daraufhin die Integrierte Leistelle Süd in Bad Oldesloe unter dem Stichwort „Feuer groß“ Alarm für die Freiwilligen Stubben, Steinhorst und Eichede aus. Auch ein Notarzt und ein Rettungswagen werden nach Stubben geschickt. Allerdings nicht zum Brandort, sondern zu dem etwa 200 Meter entfernten Haus der Anruferin. Dorthin hatte sich der Bewohner des betroffenen Hauses trotz schwerer Verletzungen geschleppt. Später erzählt die sichtlich geschockte Frau, dass dieser nur noch Fetzen am Körper gehabt habe.

Als nur wenige Minuten nach dem Notruf die ersten Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, schlugen ihnen schon Flammen aus den Fenstern des Erdgeschosses entgegen. Umgehend ließ der Einsatzleiter das Stichwort auf „Feuer 2“ erhöhen um genügend Atemschutzträger und die Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Bad Oldesloe an den Einsatzort zu bekommen. Schlussendlich sollten sechs Feuerwehren aus dem Amt Sandesneben-Nusse und Bad Oldesloe, sowie die Führungstruppe des Amtes zur Unterstützung der Löscharbeiten vor Ort sein. Unter einem massiven Wassereinsatz aus mehreren Strahlrohren gelang es den etwa 70 Einsatzkräften die Flammen schnell unter Kontrolle zu bekommen. Unter Atemschutz drangen Löschtrupps schließlich in das Gebäudeinnere vor um dort Brandherde ausfindig und unschädlich zu machen. Allerdings, so berichtet der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Grimm später, musste der Versuch das Obergeschoß zu begehen aufgegeben werden. „Zu gefährlich“, lautet die knappe Zusammenfassung Grimms. Das Feuer hatte im Erdgeschoss eine derartige Gewalt und Hitze, dass die Böden des Obergeschosses Schaden genommen hat. Es herrsche eindeutig Einsturzgefahr, welches einen Einsatz von Kräften unmöglich gemacht habe.

Eine weitere Gefahrenquelle boten für die Einsatzkräfte mehrere Gasflaschen innerhalb des Hauses. Insgesamt 4 Stück konnten am Ende aus dem Haus geborgen und im Freien heruntergekühlt werden.

Schon früh im Einsatz war zu beobachten wie Einsatzkräfte damit begonnen hatten, mit einem Lichtmasten eines der Fahrzeuge den Dorfplatz auszuleuchten. Die Erklärung hierfür ließ nur wenige Minuten auf sich warten. Mit einem lauten Motorengeräusch und abwechselnd rot/grün blinkenden Lichtern landete der nachtflugtaugliche Rettungshubschrauber Christoph 42 mitten auf dem Dorfplatz. Dieser wurde für den schwer brandverletzten Bewohner des Hauses angefordert. Nach der Übergabe des Patienten durch den anwesenden Notarzt an den Kollegen des Rettungshubschrauber, hob dieser mit dem Schwerverletzten an Bord nach relativ kurzer Zeit in Richtung Brandverletztenzentrum der Universität Lübeck ab.

Gegen 22.00 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Zuvor hatten Beamte der Kriminalpolizei ihre Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und den Brandort beschlagnahmt.