Feuer in Flüchtlingsunterkunft

Corana Station ausgebrannt

Gudow

Großalarm für Feuerwehren und Rettungsdienst im Kreis Herzogtum Lauenburg am Samstagabend. Gegen 21:30 Uhr ging aus einer Flüchtlingsunterkunft in Gudow ein Notruf ein. Dort war es in der im Kaiserberg liegenden Einrichtung aus bisher unbekannter Ursache zu einem Feuer gekommen. In dem im hinteren Grundstücksbereich gelegenen Gebäudeteil waren 10 Flüchtlinge mit einer bestätigten Covid -19 Infektion zur Quarantäne untergebracht. Das Feuer hatte sich nach Auskunft eines Feuerwehrsprechers rasend schnell ausgebreitet, so dass kurz nach Eintreffen der ersten Kräfte die Alarmstufe umgehend auf Feuer 4 mit einem Massenanfall von Verletzten erhöht wurde. Da sich das Feuer schon auf die gesamte Fläche des Gebäudeteiles von etwa 40 x 20 Metern ausgebreitet hatte, wurde die Brandbekämpfung mit mehreren Trupps unter Atemschutz sowohl von außen wie auch im Innenangriff vorgenommen. Unterstützt wurden sie dabei von zwei Drehleitern, welche die Brandbekämpfung von oben aufnahm. Um die etwa 25 evakuierten Bewohner aus beiden Gebäudeteilen kümmerten sich währenddessen etliche Rettungswagenbesatzungen und Helfer der SEG des Kreises Lauenburg. Verletzt wurde bei dem Feuer von den Bewohnern zum Glück nur einer leicht. Außerdem musste ein Feuerwehrmann aufgrund von Kreislaufproblemen behandelt werden, wie der Pressesprecher des KFV Thomas Grimm mitteilt. Neben zwei Leitenden Notärzten, 3 Notärzten und dem Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes war auch die Technische Einsatzleitung des Kreisfeuerwehrverbandes zur Unterstützung vor Ort. Zu tun hatten die Helfer des Rettungsdienstes allerhand. Die Herausforderung unter allen zu beachtenden Hygieneschutzmaßnahmen 10 Corona Patienten bei einem Großfeuer zu evakuieren, bedurfte einer routinierten und guten Koordination. „Dankenswerter Weise stellte das Feuerwehr-Erholungswerk der Hansestadt Hamburg ihr in unmittelbarer Nachbarschaft liegendes Erholungsheim zur Verfügung“, berichtet Landrat Christoph Mager, der sofort nach Bekanntwerden des Feuers nach Gudow geeilt war. „Damit haben wir jetzt für die ersten 1 bis 2 Tage auf jeden Fall die Versorgung der Flüchtlinge und auch deren nahtlose Fortführung der Quarantäne sichergestellt“ ergänzt er sichtlich erleichtert über den glimpflichen Ausgang hinsichtlich der Verletztenzahl. Lobend erwähnt er auch ausdrücklich das große Engagement der Gudower, welche in der Situation keine Mühen gescheut hätten umgehend mit anzupacken. Die 15 nicht infizierten Bewohner der Unterkunft sind erst einmal in den, in der Nachbarschaft liegenden, Räumlichkeiten der Gemeinde untergekommen.

Nach etwa 2 Stunden war das Feuer weitestgehend unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten zogen sich allerdings über die ganze Nacht. Hierzu musste nach Informationen der Feuerwehr große Teile des Daches geöffnet werden, um an die restlichen Glutnester heranzukommen. Das THW wurde hierzu mit einem Bagger zur Einsatzstelle beordert.

Für das leibliche Wohl der etwa 150 eingesetzten Kräfte sowie der evakuierten Bewohner sorgte über die Nacht hinweg der Versorgungszug der DLRG.

Zu Beginn der Löscharbeiten hatten die Helfer vor der Aufnahme der Löscharbeiten ein eher ungewöhnliches Problem. Einer der Bewohner trat ihnen mit einem Messer in der Hand entgegen. Entgegen ersten Informationen bedrohte er damit nicht die Einsatzkräfte, sondern hielt diese mit der Drohung in Atem sich selbst etwas anzutun. Weshalb er derart aufgebracht war, konnte in der Nacht noch nicht gesagt werden. Schlussendlich gelang es den eingesetzten Polizeibeamten den Mann zu beruhigen und ihn in Gewahrsam zu nehmen.

 

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