Feuer im Schulzentrum Bargteheide

Brandstifter brechen über Seitentür ein

Bargteheide

An der Emil-Nolde-Schule im Schulzentrum Bargteheide hat ein Brand am Montagabend für einen Großeinsatz der Feuerwehren gesorgt. „Aufgrund der Spurenlage ermittelt die Kriminalpolizei Ahrensburg wegen des Verdachts der Brandstiftung“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Lübeck und Polizei. Das Gebäude wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass am heutigen Dienstag, 31. Januar, in der Grundschule kein Unterricht stattfinden kann. Das teilte das Kieler Bildungsministerium noch in der Nacht mit. Eine Notbetreuung für alle Kinder, die nicht zu Hause betreut werden können, sei eingerichtet worden. Der Sachschaden wird auf eine halbe Million Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.

Gegen 20.35 Uhr war der Leitstelle über den Notruf eine starke Rauchentwicklung innerhalb der Grundschule gemeldet worden. Unter dem Einsatzstichwort „Feuer Groß“ alarmierte daraufhin die Integrierte Leitstelle Süd in Bad Oldesloe die Freiwillige Feuerwehr Bargteheide.

Als die Einsatzkräfte am Schulzentrum eintrafen, quollen bereits dichte Rauchschwaden aus einem schon geborstenen Fenster im ersten Obergeschoss. Offene Flammen waren ebenfalls zu sehen, so Feuerwehr-Pressesprecher Hans Gemeinhardt. Umgehend ließ der Einsatzleiter der Bargteheider Wehr, Sven Arne Werner, das Einsatzstichwort auf Feuer 2 erhöhen, um so zusätzliche Atemschutzträger an die Einsatzstelle zu bekommen. Im Innenangriff rückten mehrere Trupps aus unterschiedlichen Richtungen in das Schulgebäude vor, um den Brandherd zu lokalisieren.

Fündig wurden sie in einem Abstellraum in der ersten Etage. Nahrung fanden die Flammen in den Mengen an gelagerten Papieren und Büchern. Unter Einsatz von C-Rohren konnten die Flammen schnell unter Kontrolle gebracht werden. Von außen sicherte die Drehleiter die Löscharbeiten im Inneren ab. Während die Flammen auf den einen Raum begrenzt werden konnte, zeigte sich schnell die Tücke der Bauweise der Schule. Über die Zwischendecke breiteten sich die Brandgase rasend schnell in benachbarte Räume aus.

Atemschutztrupps erkundeten daher Raum für Raum um sicherzustellen, dass alle Räumlichkeiten möglichst rauchfrei blieben. Nachdem die Flammen unter Kontrolle waren, konnte man beobachten wie die Helfer den betroffenen Brandraum leerräumten. Stück für Stück, Buch für Buch und sogar Stühle und Tische flogen durch das geborstene Fenster vor das Gebäude. Dort wurde alles vorsorglich noch einmal abgelöscht.

Währenddessen nahmen Beamte der Kriminalpolizei ihre Ermittlungen zur Brandursache auf. Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittler wurde der Seiteneingang der Grundschule aufgebrochen, von wo aus die mutmaßlichen Täter in das Gebäude gelangten. Nach Angaben der Polizei war es bereits in der Nacht zuvor gegen 3 Uhr zu einem Einbruch an der Emil-Nolde-Schule gekommen, zudem hatten Unbekannte gegen die Hauswand des benachbarten Kopernikus- Gymnasiums einen sogenannten Molotowcocktail geworfen. Der habe glücklicherweise nicht zu einem Brand geführt.

Bürgermeisterin Gabrielle Hettwer war am späten Montagabend ebenso zum Brandort geeilt. Dort ließ sie sich die Situation vom Einsatzleiter der Feuerwehr erklären. Deutlich geschockt kommentierte sie das Geschehen: „Es entsetzt mich, das zu sehen“.

In der Vergangenheit hat es schon häufiger Brandeinsätze im Schulzentrum gegeben. Die Kriminalität auf und um das Schulgelände nahm derart zu, dass sich die Polizeidirektion schon im Oktober 2017 genötigt sah, dieses per Deklaration zum Gefährlichen Ort zu erklären. Die Einstufung wurde allerdings zum 1. Juni 2021 aufgehoben.