Feuer auf Gut Fresenburg

Millionenschaden nach nächtlichem Brand

Bad Oldesloe

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es auf dem Gut Neufresenburg zu einem fatalen Brand gekommen. Am Dienstagabend gegen 21:00 wurde über den Notruf ein Feuer im Dachstuhl der Gutshofscheune gemeldet. Unter dem Stichwort „Feuer groß“ wurden die Freiwilligen Feuerwehren Bad Oldesloe und Poggensee alarmiert. Schon auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte den Feuerschein erkennen, woraufhin Einsatzleiter Olaf Klaus umgehend das Einsatzstichwort auf Feuer 2 erhöhen ließ. Dadurch wurden auch die Freiwilligen Feuerwehren Rethwischfeld, Seedorf, Schlammersdorf, Wakendorf I und Großhansdorf mit einer zweiten Drehleiter nach Neufresenburg geschickt. Am Einsatzort angekommen, konnte festgestellt werden, dass der Brand wohl von einer im Obergeschoss befindlichen Wohnung ausgegangen war. Flammen schlugen den Einsatzkräften aus den Fenstern und dem Dach entgegen. Umgehend wurde eine Wasserversorgung zu einem, einige hundert Meter entfernten Hydranten an der Straße aufgebaut. Währenddessen begannen die ersten Trupps unter Atemschutz mit der Erkundung des Gebäudes und ersten Löschangriffen. Zuvor konnte mit Erleichterung festgestellt werden, dass sich die in der betroffenen Wohnung lebende Familie mit ihren beiden Kindern bei Brandausbruch unversehrt ins Freie retten konnten. Die Flammen breiteten sich schnell unter dem Dach aus. Von beiden Drehleitern, einem Wasserwerfer sowie mehreren Strahlrohren kämpften die freiwilligen Helfer von mehreren Seiten gegen die Ausbreitung an. Der Einsatzleiter und Stadtwehrführer erklärt den Hintergrund der schnellen Ausbreitung : „Wir hatten Schwierigkeiten an die Flammen heranzukommen. Das Gebäude ist mit einem Blechdach gedeckt. Ein Innenangriff ist nicht mehr möglich. So müssen wir mühsam mit Einreißhaken die Dachhaut öffnen.“ Um diesem Problem Herr zu werden, griff Klaus auf die Hilfe eines ortsansässigen Unternehmer zurück. Dieser stellte einen Bagger, der im Laufe des Einsatzes mit einem Greifer die Blechplatten und Teile des Daches entfernte, und damit ein Erreichen der Brandherde zu ermöglichte. Um die Einsatzstelle für die Einsatzkräfte auszuleuchten, wurde auch das THW Bad Oldesloe nach Neufresenburg geschickt. Weiterhin wurden auch Helfer des Arbeiter Samariter Bundes zur Einsatzstelle alarmiert. Diese sicherten bei klirrender Kälte die Versorgung der Einsatzkräfte mit heißen Getränken und Speisen. Die Kälte machte den Helfern auch an anderer Stelle Schwierigkeiten. An einigen Stellen gefror binnen Minuten das Löschwasser und verwandelte die Laufwege in Eisbahnen. Eisbildung war in der Nacht auch der Grund für die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Bargteheide. Da der Korb einer der beiden Drehleitern eingefroren war, mussten die Bargeheider mit ihrer Leiter aushelfen.

Die Löscharbeiten dauerten die gesamte Nacht. Erst gegen 09:30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Für den Brandschutz in Bad Oldesloe stellte die Freiwillige Feuerwehr Reinfeld eines ihrer Fahrzeuge zur Bad Oldesloer Wache ab. Im Laufe des Nacht waren nach Auskunft des Einsatzleiters weit mehr als 140 Kräfte in dem Einsatz gebunden. Weshalb das Feuer ausgebrochen ist muss nun von der Polizei ermittelt werden. Beamte des Kriminaldauerdienstes aus Lübeck haben noch während der Löscharbeiten ihre Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Am Mittwoch schätzt die Polizei den Sachschaden auf über 2,5 Millionen Euro. Das 1892 errichtete Gebäude beherbergt neben den Wohnungen im Obergeschoss auch ein Cafe sowie Veranstaltungsräume und ist ein beliebtes Anlaufziel für Hochzeiten, Events und Feiern.

 

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