Explosion in Schönberg - Einfamilienhaus zerstört

Am hellichten Tag kam es in Schönberg bei Sandesneben zu einer Explosion. Verletzt wurde zum Glück niemand. Speicherakku offenbar Auslöser.

Schönberg

 

Mit Video: https://youtu.be/I5TYUI2j9JM

Es gibt Nachrichten, welche man im Urlaub sicher nicht von den Lieben zu Hause hören möchte. Auf den zweiten Blick dürfte diese Nachricht, die am Mittwochnachmittag eine Familie aus Schönberg in ihrem Urlaub erhalten hat, spätestens beim Blick auf ein völlig zerstörtes Einfamilienhaus in der Straße „An der Schönau“, aufzeigen welches riesige Glück die Abwesenheit mit sich gebracht hat. Was war passiert? Gegen 16.35 Uhr geht bei der Integrierten Leitstelle Süd in Bad Oldesloe ein Notruf aus dem bei Sandesneben gelegenen Ort ein. Die Informationen des Notrufes lösen bei dem Disponenten alle Alarmglocken aus. Unter dem Stichwort „Explosion ohne Verletzte“ wurden die beiden Freiwilligen Feuerwehren Schönberg und Sandesneben, sowie ein Rettungswagen nach Schönberg entsandt. Nachdem die ersten Einsatzkräfte vor Ort eingetroffen waren, wurde das Einsatzstichwort auf „Technische Hilfe 2“ erhöht und auch die Feuerwehren Franzdorf, Linau, Lütjensee, Steinhorst, Wentorf sowie weitere Rettungswagen zur Unterstützung nachgefordert. Anlass hierfür bot der verheerende Anblick der die ersteintreffenden Kräfte erwartete. Ein freier Blick in eine Giebelseite des Hauses, herausgedrückte Türen und Fenster an allen Seiten, Scherben und eine leichte Neigung des gesamten Hauses auf der gegenüberliegenden Giebelseite, ließen die Einsatzkräfte anfangs von einer Gasexplosion ausgehen, wie Gemeindewehrführer Thomas Grimm später im Interview berichtet. Schnell wurde allerdings klar, dass das Haus nicht an die Gasversorgung angeschlossen war. Nach weiterer Erkundung konnte der Auslöser für die verheerende Explosion gefunden werden. „Offenbar ist aus bisher unbekannten Gründen der Speicherakku der Photovoltaik-Anlage explodiert“, berichtetet Grimm über die späteren Erkenntnisse. „Ich bin schon seit 25 Jahren Feuerwehrmann, sowas habe ich allerdings bis jetzt noch nicht gesehen“, fasst er seine  Eindrücke zusammen. Noch beeindruckter vom Geschehen zeigt sich Nachbarin Janina Göbelshagen. Sie berichtet: „Es hat eine tierische Explosion gegeben, die Scheiben haben gewackelt, alles hat gewackelt – ich bin völlig perplex gewesen“. Sie sei aufgesprungen und hätte aus dem Fenster gesehen, weil sie dachte es hätte einen Unfall gegeben. Als sie  dann das Haus gesehen hätte, wäre sie schnell zu ihrem Nachbar gegangen um zu sehen was passiert sei. „Ich hab vor lauter Aufregung hyperventiliert“ beschreibt sie die Minuten nach der Explosion. Die Helfer der Feuerwehr hätten indes versucht immer wieder aufglimmende Brandstellen zu löschen. Schnell war für die Helfer klar, dass niemand das Haus mehr betreten würde. Ein Fachberater des THW traf nur wenige Zeit nach der Alarmierung am Ort des Geschehens ein. Mit Hilfe einer Drohne, die von einem Piloten der Feuerwehr ins Innere des Hauses gelenkt wurde, versuchten sich die Helfer ein Bild zu machen. Am Abend wurde das Grundstück nach Begutachtung durch Bausachverständige mit einem Bauzaun gesichert und gegen 21.15 Uhr an die Polizei übergeben. Das gerade einmal 4 Jahre alte Gebäude ist ersten Einschätzungen zufolge nicht mehr zu retten. Für das Gebäude wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen. Zur Ursache der Explosion haben Beamte der Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Zur Höhe des Sachschadens konnte noch keine Auskunft gegeben werden. Sowohl für die Anwohner, wie die etwa 80 Einsatzkräfte dürfte dieser Vorfall lange in Erinnerung bleiben.