Einsatz in Berkenthin

Feuerwehren rücken zu Feuer auf Geburtstagsparty aus

Berkenthin

Am Geburtstag die Feuerwehr im Haus! Das ist eine Vorstellung die einem nicht unbedingt behagt, falls diese aufgrund eines Feuers anwesend sein sollte. So geschehen am Montagabend gegen 19:45 Uhr in Berkenthin. Nachdem in Berkenthin in Rondeshagen die Sirenen ertönten, eilten gut 30 Feuerwehrleute zu ihren Gerätehäusern, um wenige Minuten darauf am Ort des Geschehens zu sein. Schon bei der Anfahrt konnten die ersten eintreffenden Kräfte in der Von-Parkenthin-Str. auf dem Hof des dort ansässigen Schrotthandels hohe Flammen erkennen. Auch anwesend: der Eigentümer und einige Gäste, die mit Grillwurst und geselligem Zusammensein seinen Geburtstag feierten. Auffällig unaufgeregt wirkten die Gäste anlässlich der Flammen die mitten auf dem Hof meterhoch in den Nachthimmel schossen. Die Erklärung war schnell gefunden! Eine Übung! Der Übungsleiter der Berkenthiner Feuerwehr hatte in Absprache mit dem Inhaber dessen Geburtstag zum Anlass genommen, um eine passende Einsatzsituation zu kreieren. Ein großes Lagerfeuer, dass von den Gästen entzündet wurde, ist durch die Entzündung einer zu nahe am Feuer stehenden Gasflasche außer Kontrolle geraten. Dabei wurden zwei Erwachsene und ein Kind zum Teil lebensgefährlich verletzt. Während erste Einsatzkräfte mit der Bekämpfung des realen Feuers mittels zweier C-Rohre begannen, näherten sich weitere Trupps unter Atemschutz der Szenerie hinter dem Feuer. Zuerst trafen sie auf eine kleine blaue Übungspuppe, welche es aus dem Gefahrenbereich zu retten galt. Auf einem Zettel wurden sie darüber informiert, dass das Kind nicht mehr atmen würde und schwere Verbrennungen am Oberkörper habe. Umgehend trug ein Feuerwehrmann das Brandopfer zu den anwesenden Rettungskräften des Malteser Hilfsdienstes. Diese begannen sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Bei der weiteren Absuche trafen die Helfer auf eine weitere blaue Puppe die diesmal eine erwachsene Person symbolisierte. Diese wurde durch die Wucht der Explosion offenbar in einen abgestellten PKW geschleudert. Die Informationen auf dem Zettel informierte die Helfer darüber, dass die Person ansprechbar sei und starke Brandverletzungen im Gesicht habe. Erschwerend wurde eine Sprachbarriere in die Übung eingebaut. Auf dem Zettel war deutlich zu lesen: spricht kein Deutsch. Während der Bergung der Person wurde die Anforderung an die Helfer noch einmal erhöht. Plötzlich war über Funk zu vernehmen, dass ein an der Bergung beteiligter Kamerad zusammengesackt und nicht mehr ansprechbar sei. Somit musste ein weiterer Trupp zur Rettung des eigenen Kameraden vorrücken. Während mittels einer Schleifkorbtrage die Übungspuppe gezogen wurde, schleiften zwei Helfer unter Atemschutz den vermeintlich bewusstlosen Kameraden aus dem Gefahrenbereich. Beide wurden vom Rettungsdienst übernommen.

Nachdem alle Personen gerettet und der aus einem Stapel brennender Paletten bestehende Brandherd gelöscht war, zeigte sich der Einsatzleiter der Berkenthiner Feuerwehr Sascha Papalia zufrieden. Während der Eigentümer des Schrotthandels Manuel Schiefke gerne am Crashen seiner eigenen Geburtstagsfeier teilnahm, dürfte sich Papalia allerdings eine wenig andere Überraschung gewünscht haben. Auch er feierte an diesem Montag Geburtstag und wird im Anschluss an die Übung vermutlich gerne noch mit seinen KameradInnen angestoßen haben.