Deutschlads grösster Schwimmkran "Enak" im Einsatz
Timmendorf
Mission completed! So beschreibt Gesine Muus (Leiterin des Kurbetriebes) die endlich geglückte Bergung des havarierten Arbeitsponton an der im Bau befindlichen Timmendorfer Seebrücke. Gemeinsam mit Bauleiter Sebastian Stoll verfolgt sie schon den gesamten Samstag die Fortschritte nach dem Eintreffen Deutschlands größten Schwimmkrans. Die 1967 gebaute „Enak“ ist am Samstagmorgen gegen 05.15 Uhr an dem Havaristen eingetroffen, erklärt Muus. Am Freitag habe sich der 55 Meter lange Schwimmkran von Bremerhaven aus durch den Nord-Ostsee-Kanal auf den Weg nach Timmendorf aufgemacht. Seit dem Morgen war die 10 Mann umfassende Besatzung damit beschäftigt, vier sogenannte Hebeaugen auf dem Deck des Arbeitsponton zu befestigen. Mit 4 überdimensionalen Tauen sollen an diesen weit mehr als 250 Tonnen angehoben werden. Für die Enak kein Problem. Der Schwimmkran kann bis zu 600 Tonnen an seine riesigen Haken nehmen.
Gegen 14.00 Uhr ist es dann, schneller als erwartet, endlich so weit. Nachdem unter den Augen zahlreicher Schaulustiger der Ponton viele Minuten an den gespannten Tauen des Krans zu hängen scheint, kommt plötzlich Bewegung in die etwa 290 Tonnen des Havaristen. Dann geht es auf einmal ganz schnell. Unter Applaus der am Strand zuschauenden Beobachter bewegt sich der Arbeitsponton von der Brücke weg. Mit einem ohrenbetäubenden 3-fachen Erklingen des Schiffhorns des Kranes, fährt dieser auf den bereitgestellten Schlepper zu. Langsam hebt sich der Arbeitsponton immer weiter aus dem Wasser.
Nach der Inaugenscheinnahme eines Gutachters steht noch am Nachmittag fest, dass die Plattform erst einmal nach Neustadt geschleppt wird. Dort soll der Ponton nach dem Abladen der Maschinen noch einmal etwas mehr angehoben und dann entschieden werden ob die „Enak“ eventuell Kiel ansteuert. So war das etwas komisch aber durchaus beeindruckend anmutende Bild des, samt aller Arbeitsmaschinen in der Luft hängenden Arbeitsponton, für alle Interessierten nur relativ kurz zu sehen. Gegen 17.15 Uhr hat der Schwimmkran den Neustädter Hafen erreicht.
Die Leiterin des Kurbetriebes und der Bauleiter der Seebrücke sind nach der Bergung sichtlich erleichtert. Der nun wieder freie Blick auf die Pfeiler der Seebrücke lässt für jeden sichtbar erkennen, dass diese die Feuertaufe durch die Havarie gut überstanden hat. Abschließende Untersuchungen werden in den nächsten Tagen sicher noch die endgültige Sicherheit bringen müssen. Der Weiterbau der Seebrücke ist allerdings seit Tagen in vollem Gang.