Anti-Erdogan Demo in Lübeck

Massenprügelei kurz nach Beginn der Demonstration

Lübeck

Etwa zwei bis dreihundert Aktivisten sind am heutigen Tage dem Aufruf der Veranstalter gefolgt und haben sich am Lübecker Lindenteller versammelt, um gegen die Politik des türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan zu protestieren. Pünktlich setzte sich der Demonstrationszug in Richtung Innenstadt in Bewegung. Weit sollte dieser allerdings nicht kommen. Schon am Holstentorplatz hatte sich eine kleine Gruppe Erdogan treuer Türken versammelt, welche durch das Tragen von türkischen Fahnen und dem Zeigen des Grusses der Grauen Wölfe provozierten. Innerhalb kurzer Zeit wurde diese Gruppe, die durch Polizeibeamte im Vorwege kontrolliert und abgeschirmt wurde, aus dem Demonstarationszug heraus angegriffen. Fliegende Fäuste, Tritte und zum Schlagwerkzeug umfunktionierte Fahnen boten sich den überraschten Beobachtern und Polizisten in der entstandenen Massenprügelei. Nur das begherzte Eingreifen der, eigentlich für die Verkehrssicherung eingesetzten, Beamten und der herbeigeilten Bereitschaftspolizisten, konnte die Lage nach kurzer Zeit wieder beruhigt werden. Da sich auch eine nicht geringe Menge an Ordnern des Demonstrationszuges aktiv an der Prügelei beteiligt hatten, wurde kurzfristig die Auflösung der Demonstration diskutiert. Mit der Übereinkunft einer verkürzten Demonstrationsroute konnten die Veranstalter dann allerdings ihren Zug unter Polizeibegleitung fortsetzen und am Klingenberg ihre Abschlusskundgebung abhalten. Gegen 16.20 Uhr wurde die Veranstaltung beendet. Bis auf die Auseinandersetzung am Holstentorplatz verlief die Veranstaltung friedlich. Der Verkehr kam entlang der Route zeitweise vollständig zum Erliegen. Zwei Personen wurden durch die Auseinandersetzung leicht verletzt.

Der Veranstalter lobte im Anschluss speziell die deeskalierende Arbeit der Polizei.

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